Bayreuth Stadtfriedhof

Der Bayreuther Stadtfriedhof ist der größte und älteste Begräbnisplatz der Stadt. 1545 nahe dem Mistelbach angelegt, wird der Friedhof heute von der Carl-Burger-Straße, der Scheffelstraße und der Erlanger Straße umfasst. Der älteste Friedhofsteil entstand um eine Heilig-Grab-Kapelle und einen Bildstock. 1558 erhielt der Friedhof eine neue Kapelle. Über die erste Einfassung des Friedhofs liegen kaum Nachrichten vor. Die heute vorhandenen Sandsteinmauern dürften aus dem 18. Jahrhundert stammen. Sie sind bis ins 20. Jahrhundert hinein immer wieder ergänzt und erneuert worden.Gegen Ende des 17. Jahrhunderts entstanden die ersten Grufthäuser. Die Mehrzahl dieser luxuriösen Bauwerke ist dann im 18. Jahrhundert ausgeführt worden. An den Mauern wurden zudem Epitaphe angebracht, deren zugehörige Grüfte zumeist unmittelbar davor liegen. Von der damaligen Bepflanzung des Friedhofs zeugen noch einige Baumveteranen, wie die Stieleiche hinter dem Grab der Familie Wagner. Die alte Friedhofskapelle musste 1779 abgebrochen werden. Die neue Gottesackerkirche wurde am Himmelfahrtstag 1781 eingeweiht. Sie diente auch als vornehme Begräbnisstätte. Epitaphe im Inneren und an den Außenwänden künden von wohlhabenden Auftraggebern. In der politischen Umbruchzeit zwischen der Übertragung des Markgrafentums Brandenburg-Bayreuth an das Königreich Preußen 1791 und der Angliederung des Fürstentums Bayreuth an das Königreich Bayern 1810 entstanden sehenswerte Grabdenkmäler, an deren Inschriften die wechselnden Machtverhältnisse abzulesen sind.Wie auf christlichen Friedhöfen üblich, galten und gelten beschränkte Nutzungszeiten für die Grabstätten. So sind viele der alten Grabzeichen nicht mehr erhalten. Für einige Prominente gibt es an der Mauer im Eingangsbereich zur Aussegnungshalle an der Erlanger Straße bronzene Erinnerungstafeln. Seit 1991 wird hier des berühmten „Bäsles“ von Wolfgang Amadeus Mozart, Marianne Mozart, gedacht, die 1841 in Bayreuth starb. Die Aussegnungshalle selbst, ein Bau des 19. Jahrhunderts, ist in den 1980er und 1990er Jahren erweitert und neu gestaltet worden. Aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind Mausoleen und Grüfte vorhanden, die den wirtschaftlichen Aufstieg des Bürgertums dokumentieren. Der prachtvollste Bau gehört jedoch Herzog Alexander von Württemberg. Das Mausoleum für Franz Liszt ist 1978 nach historischen Bildern neu entstanden. Da Richard Wagner neben Cosima im Park der Villa Wahnfried ruht, ist Liszt der bekannteste Musiker auf dem Gottesacker.Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile des Friedhofs verwüstet. Auch die Kirche erlitt starke Schäden. 1946 begann der Wiederaufbau. 1983 und 2005 folgten grundlegende Sanierungen. Der Friedhof ist im 20. Jahrhundert gewachsen und zeigt gerade in dem Bereich, wo das Gelände zum Mistelbach hin abfällt, eine moderne landschaftliche Gestaltung.(Autor: Jörg Kuhn)

 

Adresse & Kontakt

Erlanger Straße 42
95444 Bayreuth

 

Anfahrt

Fußweg vom Bahnhof Bayreuth: 17 Minuten

Öffnungszeiten

Sommerzeit 7:00 - 20:00 Uhr
Winterzeit 8:00 - 17:00 Uhr
Die Schließung erfolgt aus Gründen der Verkehrssicherheit jedoch spätestens bei Einbruch der Abenddämmerung

Informationsmaterial

Erläuterungen und Friedhofsplan zum ausdrucken

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