Weimar Historischer Friedhof

Als Nachfolger des Jakobskirchhofs wurde der Historische Friedhof Weimar 1818 feierlich geweiht. Er gehört zu den bedeutendsten und meistbesuchten Friedhöfen Deutschlands. 1998 hat die UNESCO den Historischen Friedhof mit Fürstengruft und Russisch-Orthodoxer Kapelle als Teil des Ensembles „Klassisches Weimar“ in die Welterbeliste aufgenommen. Der nach Vorbild der Friedhöfe in Dessau und Herrnhut angelegte nördliche Friedhofsteil hatte seinen Haupteingang mittig im Osten der Anlage, der heutigen Karl-Haußknecht-Straße. Eine Quer- und eine Längsallee bilden das strenge Grundgerüst der Vierfelderanlage. Innerhalb der vier Grabquartiere, die wiederum durch Wegekreuze gegliedert sind, wurden Reihenbestattungen durchgeführt. Entlang der Umfassungsmauer befinden sich Erbbegräbnisstätten, die vielfach Zeugnis der Erstbelegung sind. Von 1823-27 ließ Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach die Fürstengruft durch Oberbaudirektor Clemens Wenzeslaus Coudray am damaligen südlichen Ende des Friedhofs errichten. Sie diente der Fürstenfamilie als letzte Ruhestätte und beherbergt zudem die Sarkophage von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller. Nach den Plänen des Oberbaudirektors Ferdinand Streichhan wurde 1860-62 an der Südseite der Fürstengruft auf geweihter russischer Erde die Russisch-Orthodoxe Kapelle für die aus Russland stammende Großherzogin Maria Pawlowna errichtet. Eine unterirdische Verbindung von der Kapelle zum Gewölbe der Fürstengruft erlaubte es, den Sarg von Maria Pawlowna gewissermaßen an der Seite ihres Gatten, des Großherzogs Carl Friedrich, aufzustellen. Mit der südlichen Erweiterung der Friedhofsanlage ab 1835, musste die seit 1815 vorhandene Landes-Central Baumschule verlegt werden. Ab 1861 wurde der Friedhof in westlicher Richtung erweitert, wofür die Schardtsche Begräbnisstätte am Ende der Querallee - vom einstigen Haupteingang kommend - geopfert und erst 1907 wieder aufgebaut wurde. Die Gedächtnishalle im nördlichen Friedhofsteil wurde 1878/79 ebenfalls nach einem Entwurf Streichhans erbaut. Seit Abriss der Leichenhalle 1907 befindet sich der Haupteingang zum Historischen Friedhof im Norden. Der Historische Friedhof zeichnet sich durch seine erhaltenen Strukturen aus Umfassungsmauer, Wegesystem, Bauten und zahlreichen Grabanlagen der klassischen und nachklassischen Zeit aus. Sein außergewöhnlicher Wert liegt in der Geschlossenheit der ursprünglichen Anlage und in seiner hohen Bedeutung als Erinnerungsort an das „Klassische Weimar“ und das sogenannte „Silberne Zeitalter“ unter den Großherzögen Carl Friedrich und Carl Alexander im 19. Jahrhundert.(Autorin: Sigrun Därr)

 

Adresse & Kontakt

Am Poseckschen Garten99423 Weimar

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Anfahrt

Pkw: A4, Abfahrt Weimar, B85 Richtung ZentrumÖPNV: ab Hbf. Weimar mit Bus 5 Richtung Klinikum oder Bus 6 Richtung Niedergrunstedt/ Lindenstraße, Ausstieg/Haltestelle "Am Poseckschen Garten"

Öffnungszeiten

März bis September: 8 - 21 Uhr / Oktober bis Februar: 8 - 18 UhrFürstengruft: Sommer Mi - Mo 10 - 18 Uhr / Winter Mi - Mo 10 - 16 Uhr/ Eintritt: Erw. 4 € | erm. 3 € | Schüler 1 €(Wechsel der Sommer- und Winteröffnungszeiten mit Umstellung der Uhrzeit: »Sommer« ab dem letzten Sonntag im März, »Winter« ab dem letzten Sonntag im Oktober)

Informationsmaterial

Erläuterungen und Friedhofsplan zum ausdrucken

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