Dresden Alter Katholischer Friedhof

Der Alte Katholische Friedhof in Dresden ist die älteste noch in Benutzung befindliche Begräbnisstätte der Stadt. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts angelegt, vereinigt er Grabmale aus allen Stilepochen und ist nicht nur in dieser Hinsicht kulturhistorisch äußerst interessant. Zahlreiche in Dresden und weit darüber hinaus bekannte Persönlichkeiten haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.Noch im 17. Jahrhundert war die Anlage katholischer Friedhöfe im streng protestantischen Dresden untersagt. Die politisch motivierte Heirat des Sohnes August des Starken mit der habsburgischen Kaisertochter Maria Josepha brachte die Wende. Die streng gläubige Katholikin hatte sich im Ehevertrag vom April 1719 die Anlage eines eigenen Begräbnisplatzes für die katholischen Angehörigen ihres Hofstaates ausbedungen. August der Starke willigte letztlich ein, war er selbst doch bereits 1697 zum katholischen Glauben konvertiert, wenn auch nur aus politischen Gründen zur Erlangung der polnischen Königskrone.Die Einrichtung des ersten katholischen Friedhofs in Dresden versah er jedoch mit strengen Auflagen. So sollten hier lediglich Hofangehörige bestattet werden, der Bau einer Kapelle sowie die Anlage von Grufthäusern waren nicht gestattet. Auch durften die Beerdigungen nur in aller Stille und ohne Gebete am Grab selbst vollzogen werden, was dem katholischen Begräbnisritus widersprach.Die erste Beisetzung nahm man im Februar 1724 vor, rasch folgten weitere. Nach dem Tod August des Starken im Jahr 1733 räumte dessen Sohn den Katholiken mehr Rechte ein und ab September 1738 stand der katholische Friedhof für alle Katholiken offen. Damit war schnell klar, dass die ursprüngliche Fläche von gerade einmal rund 5600 Quadratmetern nicht ausreichend war. Bereits 1740 und 1742 erfolgten erste Erweiterungen auf gut die doppelte Fläche mit dem Bau einer neuen Mauer sowie dem Haus des Friedhofmeisters. Die dritte Erweiterungsfläche folgte hundert Jahre später im Jahr 1842. Mit ihr war der Bau der kleinen Kapelle verbunden, die seit 1914 die Kreuzigungsgruppe von Balthasar Permoser beherbergt. Eingeweiht wurde sie von Bischof Franz Lorenz Mauermann, der wesentlich an der dritten Friedhofserweiterung beteiligt war und auf der Rückseite der Kapelle an prominenter Stelle mit Blick auf den Erweiterungsteil bestattet wurde. Eine weitere räumliche Ausdehnung war in der Folgezeit nicht mehr möglich, so dass 1874 in etwa einem Kilometer Entfernung der Neue Katholische Friedhof entstand.(Autorin: Nora Kindermann)

 

Adresse & Kontakt

Friedrichstraße 5401067 Dresden

 

Anfahrt

Von Hauptbahnhof Dresden: Tram 10 Richtung Messe Dresden, bis Krankenhaus Friedrichstadt

Öffnungszeiten

Informationsmaterial

Erläuterungen und Friedhofsplan zum ausdrucken

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