Frankfurt Hauptfriedhof

Der Hauptfriedhof in Frankfurt wurde 1828 eröffnet, damals weit außerhalb der Stadt auf ehemaligen Rübenäckern. Die erste hier begrabene Tote hieß Maria Catharina Allewyn und stammte aus Amsterdam. Sie wurde am 1. Juli an der Südmauer beerdigt. Eine kleine Steinplatte erinnert noch heute an sie.Die rechteckige Fläche des Friedhofs war mit einem Längs- und einem Querweg in vier Abteilungen, sogenannte Gewanne, eingeteilt worden. Damit zählt der älteste Friedhofsabschnitt zu den Vier-Felder-Friedhöfen. Der Frankfurter Architekt Friedrich Rumpf schuf das Portal im dorischen Stil und eine das hintere Friedhofsende markierende Gruftenreihe. Anschließend an diese schneeweiße Bogenreihe findet sich der ebenfalls 1828 eröffnete jüdische Friedhof.Vor der Eröffnung des neuen Begräbnisplatzes fanden die Beisetzungen auf dem Peterskirchhof statt. Dort wurden alle Christen beerdigt, während die Juden auf ihrem Friedhof an der Battonstraße die letzte Ruhe fanden. Nachdem diese Friedhöfe am Anfang des 19. Jahrhunderts endgültig zu klein geworden waren und die Ratsherrn auch aus Gründen der Stadthygiene auf neue Begräbnisorte drängten, suchte man diesen Platz auf erhöhtem Gelände aus. Denn hier konnten die Leichendämpfe, von denen geglaubt wurde, dass sie Menschen krank machten, von den Winden des Taunus gut verweht werden. Als Verbindung von der Stadt hierher wurde der Kirchhofsweg, die heutige Eckenheimer Landstraße, als doppelte Lindenallee angelegt. Nach dem Friedhofsportal zog sich der Weg lediglich als Trampelpfad weiter bis nach Eckenheim, das damals noch nicht zur Stadt gehörte. Die Freie Stadt Frankfurt zählte in jenen Jahren ungefähr 35.000 bis 40.000 Einwohner. Mit der spät einsetzenden Industrialisierung erhöhte sich die Einwohnerzahl dann stetig. Deshalb musste die Größe des Hauptfriedhofs mehrfach den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Da alle Friedhofsteile einzeln mit Mauern umgeben wurden, kann man noch deutlich die Flächenentwicklung des Friedhofs Richtung Norden nachvollziehen. Heute hat der größte der Frankfurter Begräbnisplätze eine Fläche von 70,1 Hektar, ist in Nord-Süd-Richtung etwa 1,5 Kilometer lang und bis zu einem Kilometer breit.Seinen besonderen Wert erhält der Hauptfriedhof durch den Umstand, dass es während des Zweiten Weltkriegs hier kaum zu Zerstörungen kam. Der Friedhof ist damit einer der wenigen Orte in Frankfurt, der als unversehrtes Gesamtensemble alle Phasen der Geschichte überstanden hat.(Autor: Björn Wissenbach)

 

Adresse & Kontakt

Eckenheimer Landstraße 19460320 Frankfurt am Main

  Webseite

Anfahrt

Von Hauptbahnhof Frankfurt a. M.:U-Bahn Linie 5 Richtung Preungesheim, bis Station Deutsche Nationalbibliothek, 2 Min. Fußweg zum Friedhofseingang Altes Portal

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten:Werktage ab 07:00 UhrSonn- und Feiertage ab 09:00 UhrSchließzeiten:Nov.-Febr. bis 17:00 UhrMärz, Okt. bis 18:00 UhrApril, Sept. bis 20:00 UhrMai-August bis 21:00 Uhr

Informationsmaterial

Erläuterungen und Friedhofsplan zum ausdrucken

Auch als App verfügbar

 

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Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe
in Berlin-Brandenburg

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