Braunschweig Hauptfriedhof

Bis ins 18. Jahrhundert fanden Braunschweiger Bürger ihre letzte Ruhestätte auf den direkt an den Stadtkirchen gelegenen Friedhöfen. Aufgrund der Gefahr der Trinkwasserverunreinigung verbot Herzog Karl I. jedoch 1764 deren Nutzung. Vor den Toren der Stadt entstanden nun dezentrale Kirchhöfe. Doch mit der schnell wachsenden Bevölkerung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden sie bald zu klein.
1870 beantragte die Stadtverordnetenversammlung die Zusammenlegung der Friedhöfe aller Kirchengemeinden. Nach langen Verhandlungen mit dem Kirchenkonvent konnte die Stadt 1884 schließlich eine 18 Hektar große Fläche aus dem Besitz des Klosters Riddagshausen kaufen. Am 1. Oktober 1887 eröffnete Bürgermeister Wilhelm Pockels den neuen Friedhof. Generalsuperintendent Wilhelm Beste weihte die Kapelle. Die erste Beerdigung war die des Bäckermeisters Friedrichs am 4. Oktober um halb 11 Uhr.
Der Braunschweiger Stadtbaurat Ludwig Winter hatte einen parkähnlichen Friedhof nach barocken Gestaltungsprinzipien entworfen. Die Kapelle und die Wohngebäude der Friedhofsgärtner und -verwalter orientierten sich am Stil des Historismus. Die gärtnerischen Anlagen plante der herzogliche Hofgärtner Gustav Burmester.
Doch bereits zwölf Jahre später, nach 23.000 Bestattungen, war der Friedhof zu klein und musste erweitert werden.
Heute ist der Hauptfriedhof der zentrale Begräbnisplatz in Braunschweig und mit rund 42 Hektar einer der größten Friedhöfe in Deutschland. Er ist letzte Ruhestätte zahlreicher bekannter Persönlichkeiten, darunter Oberbürgermeister der Stadt, Architekten, Schriftsteller, Künstler und Unternehmer. Auf dem Gelände befinden sich zudem mehrere militärische Ehrenfriedhöfe mit Kriegsgräbern aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg und ein Museum für historische Grabmale. Am 6. Juli 1958 wurde ein Mahnmal für die elf Opfer der Rieseberg-Morde von 1933 eingeweiht. An den Hauptfriedhof grenzen Friedhöfe anderer Religionsgemeinschaften an. Bereits 1886 wurde ein jüdischer Begräbnisplatz mit Trauerhalle und Kapelle angelegt. Seit dem Jahr 1900 nutzt die katholische Gemeinde ein Areal und seit 1994 gibt es ein Gräberfeld mit einem rituellen Waschhaus für Muslime.
(Autorin: Meike Buck)

 

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Helmstedter Str. 38
38126 Braunschweig

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Straßenbahnlinie 4, Haltestelle Hauptfriedhof

Öffnungszeiten

16.02.-31.03.: 7.00 - 18.00 Uhr
01.04.-30.09.: 7.00 - 20.00 Uhr
01.10.-31.10.: 7.00 - 18.00 Uhr
01.11.-15.02.: 7.00 - 17.00 Uhr

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